Neue Ausgabe sämtlicher Werke
Die erste Gesamtausgabe der Werke Č ajkovskijs erschien vom Jubiläumsjahr 1940 an in der Sowjetunion ( Č PSS, 1940-1990, 107 Einzelbände). Sie entsprach in mehrfacher Hinsicht nicht dem Anspruch an eine nach wissenschaftlichen Kriterien erstellte historisch-kritische Werkedition. In dieser alten Ausgabe wurden manche der von Č ajkovskij vertonten Texte auf Grund ideologischer Vorbehalte willkürlich verändert; einige Werke oder selbstän-dige Fassungen fehlten ganz. Vor allem existierte keine einheitliche textkritische Konzeption. Die zweite Gesamtausgabe (New Č ajkovskij Edition - N Č E, 1993-2008, 5 Einzelbände) orientierte sich dagegen an internationalen editorischen Standards. Sie wurde als russisch-deutsche Kooperation zwischen den Verlagen Schott Music (Mainz) und Muzyka (Moskau) gegründet. Die Editionsleitung hatten Ljudmila Korabel'nikova (Moskau), Valentina Rubcova (Moskau), Polina Vajdman (Klin) und Thomas Kohlhase (Tübingen) inne. Der erste Band der New Č ajkovskij Edition mit der 6. Sinfonie wurde im Rahmen des Internationalen Tschaikowsky-Festes am 27. Oktober 1993 in Tübingen vorgestellt. Es folgten zwei Ergänzungsbände sowie Editionen von Klavierkompositionen Č ajkovskijs. Nach dem Erscheinen von Band 69a im Jahr 2008 wurde das gemeinschaftliche Projekt eingestellt. Übersicht über die erschienenen Bände der N Č E / Editionsrichtlinien Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr 2015 wurde 2013 in Russland unter dem Namen Academic Tchaikovsky Edition ( ČA PSS) eine dritte Gesamtausgabe ins Leben gerufen. Die Herstellung der Bände liegt beim Verlag Music Production International (MPI) in Tscheljabinsk (Russland). Siehe auch unter “Aktuelles”. Herausgeber sind das Staatliche Institut für Kunstwissenschaft / Gosudarstvenny institut iskusstvoznanija (Moskau) und das Staatliche Č ajkovskij-Haus-Museum / Gosudarstvennyj memorial'nyj muzykal'nyj muzej-zapovednik P.I. Č ajkovskogo (Klin). Die wissenschaftliche Editionsleitung liegt bei Ada Ajnbinder (Klin), die 2017 die Funktion der verstorbenen Projektleiterin Polina Vajdman übernommen hat.